Kleines Blutbild

Blut besteht aus Blutzellen (auch "zelluläre Bestandteile", ca. 45 %) und dem flüssigen Blutplasma (ca. 55 %). Durch Zentrifugieren kann man beide Schichten einfach voneinander trennen. Die Untersuchung der Blutzellen nennt man "kleines Blutbild". [Weiterlesen ...]

Kleines Blutbild
"Kleines Blutbild" (Bildquelle)

Blutzellen

Bei kleinen Blutbild wird zunächst die jeweilige Anzahl dieser drei Blutzellen-Arten ermittelt (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten). Dabei wird die Anzahl pro Mikroliter (µl) Blut gemessen. Das erlaubt Rückschlüsse, ob die Blutbildung in Ordnung ist. Zudem hat jede Zellart eine bestimmte Aufgabe. Wenn also ein Wert unnormal ist, kann das bei der Diagnose einer Krankheit hilfreich sein. 

Wichtig ist zudem das Verhältnis der Blutzellen zum Blutplasma (sog. Hämatokrit). Er zeigt an, ob das Blut ""dick" (zähflüssig, viele Blutzellen) oder "dünn" ist (viel Blutplasma). Je dicker das Blut, um so mehr reiben die Blutzellen an den Blutgefäßen und um so schwerer muss das Herz pumpen, um es durch die Blutbahn zu drücken.

Erythrozyten-Indices

Um die volle Funktionsfähigkeit der Erythrozyten zu prüfen, werden neben der reinen Anzahl der Erys auch die sog. "Erythrozyten-Indices" gemessen.

Retikulozyten

Ein weiterer Wert hilft dabei, die roten Blutkörperchen zu prüfen: die Retikulozyten. So nennt man die jungen, noch nicht ganz ausgereiften Erythrozyten. Die Blutproduktion findet im Knochenmark statt. Die Bildung der roten Blutkörperchen nennt man "Erythropoese". In diesem Prozess wird ein Teil der noch nicht fertig ausgereifeten Zellen - quasi aus Versehen - mit ins Blut ausgespült. Das sind die Retikulozyten, deren Anzahl man gut messen kann. Es sind etwa 10 - 15 pro 1000 Erythrozyten (also rund 1 Promille).

Thrombozyten

Die Thrombozyten sorgen dafür, dass das sehr komplexe Blutbahnen mit den großen Schlagadern bis hin zu den sehr feinteiligen Kapillargefäßen stets überall intakt ist. Schon kleine Verletzungen der Blutbahn (ob nun äußerlich oder innerlich) können dramatische Folgen haben. Grob vereinfacht würde das Blut "auslaufen", in kurzer Zeit wären die Versorgung lebenswichtiger Organe nicht mehr gesichert. Besonders wichtig ist in dem Zusammenhang die Dauerstoffversorgung des Gehirns (Schlaganfall).

Leukozyten

Die Leukozyten sind die "Blutpolizei". Sie erkennen und vernichten alles, was nicht natürlicherweise im Blut schwimmen sollte. Dazu gehören Bakterien, Viren, Pilze, körperfremde Einzeller oder Fremdstoffe. Wenn sich Bakterien oder Viren im Körper vermehren und ausbreiten - sog. Infektionen -, dann werden in kurzer Zeit sehr viele Leukozyten gebraucht, um diese Eindringlinge abzuwehren.

Differentialblut

Das Differentialblutbild ist quasi ein eigenständiges Blutbild - mit dem Schwerpunkt "Leukozyten-Arten". Dazu gehören die Granulozyten (neutrophile, eosinophile, basophile), die Lymphozyten und die Monozyten. Das Differentialblutbild ergänzt das kleine Blutbild und spielt für die Diagnostik von Blutkrankheiten aber auch Infektionen und Entzündungen eine wichtige Rolle. Die Bestimmung des Differentialblutbildes ist unter anderem zur Abklärung einer Leukopenie, einer Leukozytose oder einer Leukämie erforderlich.

Das "kleine Blutbild" und das "Differentialblut" zusammen ergeben das sog. "große Blutbild".

Kategorie: Blut

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